Goodbeye Izmir

Nach zehn sehr schönen Tagen bei Nafiz und Pinar (bedeutet Quelle) wird es Zeit weiterzufahren. Trotz Lockdown möchte uns Nafiz ein Stück begleiten.

Wir hatten viel Spaß

Die Stadt ist leer, schon fast gespenstisch. Gleichzeitig aber auch schön zum Fahrrad fahren. Nach ein paar Kilometern heißt es Abschied nehmen. Das fällt nach so einer kurzen intensiven Zeit schwer. Pinar haben wir schon an der Haustür mit Tränen verabschiedet. Nafiz würde uns gerne begleiten, was wegen des Lockdowns leider teuer werden kann. Es dürfen sich nur Touristen frei bewegen. Das kann man sich für Deutschland nicht vorstellen. Hier geht das aber, da der Tourismussektor wichtig ist, wie bei uns der Automobilsektor(Siehe Höchstgeschwindigkeiten). Die Fahrt aus der Stadt wird ruhig und entspannt. Heute ist gleichzeitig Kindertag und es hängen überall Flaggen an den Gebäuden. Wirklich schön anzusehen.

Rechts außerhalb des Bildes gab es gerade ein staatliches Event

Diese Art Nationalstolz haben wir uns bedauerlicherweise von rechten Strömungen entwenden lassen. Die Stadtverwaltung fährt, mit dröhnender Musik, im Konvoi an uns vorbei. Erdoğan ist kein Fan dieses Feiertages, da er, soweit wir wissen, von Atatürk initiiert wurde. Dies ist wohl auch der Grund des aktuellen Lockdowns. Dies hindert die Menschen daran diesen Tag zu zelebrieren. Wir folgen wieder der EV8 Route, welche einen kleinen Umweg durch den Kent Ormani Park macht. Dieser lohnt sich definitiv. Man fährt zwischen dem Meer und einem See durch einen schön angelegten Park. Es ist Frühling und das sieht man auch. Überall blüht es bunt. Dazu die Ruhe des Lockdowns, einfach herrlich.

Beispielbild, denn so sah der ganze Park aus

Ein paar Kilometer weiter, werden wir gleich wieder eingeladen zu verweilen. Dies schlagen wir aus, da wir nun schon lang genug sesshaft waren. Wir haben uns auch schon den Kavaktere See für unser Nachtlager ausgesucht. Dort finden wir nach kurzem Drohnenflug ein windgeschütztes, abgelegenes Plätzchen für die Nacht.

Fast das täglich Lagerfoto vergessen. Patric mimt das Zelt

Die Drohne wird erneut von Möwen angeflogen. Am nächsten Tag geht es immer hoch und runter, an vielen Hotels vorbei. Es regnet ein wenig, was wir dann einfach für eine Pause nutzen. Wir haben es ja nicht eilig. Zur Abwechslung geht es den ganzen Tag auf einer süßen Nebenstraße entlang. Die vierspurig ausgebauten Straßen sind zwar wenig befahren, aber machen nicht sehr viel Spaß. Am Abend erreichen wir Efes und suchen uns dort einen Zeltplatz für die Nacht.

Wir waren dort

Mangels sicherem Standplatz für unsere Räder, schauen wir uns nur die umliegenden Sehenswürdigkeiten an. Spart auch gleich 20 € und verlängert die Reise um mindestens 5 Tage. Wer weiß welche Stolpersteine uns noch in den Weg gelegt werden von COVID oder gelangweilten Staatsbeamten bei der Visa-Vergabe.
Wieder auf den Rädern fahren wir ganze 50 km bei 37 Höhenmetern am folgenden Tag. Wir können uns gar nicht an Gegenwind erinnern. Wohl wieder zu viel die wunderschöne Landschaft betrachtet und gepicknickt, anstatt in die Pedale zu treten. Aber wir haben ja alle Zeit der Welt und alles dabei, um jederzeit das Lager aufzuschlagen. Leider lässt man uns am späten Nachmittag nicht mehr in den National Park Caddesi, welchen wir als Tagesziel auserkoren hatten. Unser Zelt hätten wir dort wahrscheinlich offiziell nicht aufschlagen dürfen und es wurden alle PKW – Kennzeichen gespeichert. Wir haben zwar keines, aber es wäre sicher aufgefallen, wenn wir den Park nicht verlassen hätten. Schade, denn wir hatten gehört das dort die Wildschweine halbwegs zahm wären und man sie leicht beobachten kann.
Das nächste Ziel ist schon markiert. Die Burg Kapikiri. Nafiz hat sie uns empfohlen. Es ist eine Sackgasse, welche sich lohnt. Vorher kommen wir noch im Bergdorf Agacli bei Soke vorbei. Dort gibt es frisch gebackenes Spinatbrot mit Ei von den Damen des Dorfes als Spezialität. Sehr lecker, da wird sich gleich eingedeckt. Den Besuch in Didim wählen wir wegen starkem Gegenwind ab und fahren weiter Richtung Osten die Schnellstraße den See entlang.

Auf dem Weg zur Burg

Bei Bafa fahren wir in die Sackgasse nach Golyaka. Dort suchen wir wieder mit der Drohne nach einem Schlafplatz und finden ihn direkt in den Überresten der Burg.

Praktisch so eine Drohne

Die letzten Meter sind etwas beschwerlich, der Platz in den Burgresten ist dafür perfekt für die Nacht. Wir schlagen das Lager auf und erkunden das Gelände. Es bieten sich viele schöne Fotomotive während des Sonnenunterganges und danach mit dem Mond. Zum erfrischenden Bad ist es eine kleine Wanderung, aber dies nimmt man für einen besonderen Schlafplatz gerne in Kauf.

Wunderschöne See-Sonnenuntergangsfotos
Der Mond ist eingefangen

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